Gemeinsame Begehung und Reinigung der Stolpersteine im Mierendorffkiez

Eine Aktion der lokalen Stolperstein-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf, Treffpunkt ist die BücherboXX auf dem Mierendorffplatz

Symboldbild - Stolpersteine in Charlottenburg-Wilmersdorf
Bild: René PowilleitSymboldbild - Stolpersteine in Charlottenburg-Wilmersdorf Bild: René Powilleit

Aus der Einladung:

Im Gedenken an den 8. Mai 1945, den Tag der Befreiung vom Faschismus, wollen wir gemeinsam unsere Stolpersteine im Mierendorffkiez reinigen. Dabei nehmen wir uns in Würde und Respekt Zeit: Wir werden an die Menschen – „unsere vergessenen NachbarInnen“ – erinnern, die rund um den heutigen Mierendorffplatz gewohnt haben, und verschleppt, gefoltert und ermordet worden sind.

Mit unserem Rundgang zu den Stolpersteinen im Mierendorffkiez wollen wir uns das Leben und Sterben dieser Menschen zu Zeiten des Nazi-Terrors näher bringen, Lichter anzünden und weiße Rosen niederlegen.

Wir treffen uns am

Sonnabend, 6. Mai 2023 um 11 Uhr

an der BücherboXX auf dem Mierendorffplatz.

Wir wollen auf unserem Rundgang besonders auch an Pál (Pali) Meller erinnern:

Pál Meller hatte eine Stelle im Architekturbüro des Architekten und Kirchenbaumeisters Otto Bartning inne. Hier war er an der Planung der Gustav-Adolf-Kirche im Berliner Ortsteil Charlottenburg beteiligt, bei der er unter anderem für die Farbgebung der Fenster verantwortlich zeichnete. 

Pál Meller wurde am 23. Februar 1942 in Berlin wegen seiner jüdischen Herkunft verhaftet und in das Strafgefängnis Berlin-Plötzensee gebracht. Am 3. August 1942 verurteilte man ihn wegen Urkundenfälschung, der Fälschung seines Ariernachweises, und Rassenschande zu sechs Jahren Zuchthaus. Nach fast acht Monaten Haft starb Pál Meller am 31. März 1943 im Zuchthaus-Brandenburg-Görden an Tuberkulose. Die 24 Briefe und 2 Postkarten, die er aus der Haft an seine beiden Kinder Barbara und Paul schrieb, wurden im Jahr 2012 unter dem Titel "Papierküsse" veröffentlicht.

Seit 1984 erinnert eine Bronzetafel (im Anhang) am gartenseitigen Eingang der Gustav-Adolf-Kirche in Berlin an den Mitarbeiter Otto Bartnings beim Bau der Kirche.Vor dem Haus in Berlin-Westend, Knobelsdorffstraße 110, in dem Pál Meller wohnte, wurde ein Stolperstein (im Anhang) zum Andenken gesetzt.

https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/geschichte/stolpersteine/artikel.179807.php