Alleingänge der Senatorin ohne Diskussionen?

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„Wir sind mehr als irritiert über die Aussagen von der Senatorin für Sport, Iris Spranger (SPD), dass es „jetzt keine Diskussionen“ über den Standort einer neuen Fußballarena im Olympiapark mehr geben wird. Demokratie lebt vom Austausch und Diskussion. Dass die Sportsenatorin die Interessen aller Betroffenen rund um den Olympiapark mit einem Federstrich einfach vom Tisch fegt, zeugt von politischer Arroganz. Und der Amateursport im Olympiapark scheint ihr völlig egal zu sein. Eine derartige Gutsherrenmentalität ist Politik von gestern und einer Sportsenatorin unwürdig. Wir bleiben im Austausch mit den Betroffenen und stehen an ihrer Seite.“, so Stefan Häntsch, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion in der Bezirksversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin.

An der bezirklichen Haltung der CDU-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf wird sich nichts ändern:

Das Gelände des Olympiaparks ist aus unserer Sicht für den Bau eines weiteren Stadions ungeeignet. Neben dem Denkmalschutz gefährdet eine Konkurrenzarena in direkter Nachbarschaft die Wirtschaftlichkeit und damit die Zukunft des Olympiastadions. Das Olympiastadion darf nicht zu einem Millionengrab für die Berliner Steuerzahler werden oder gar so enden wie das Internationale Congress Centrum Berlin (ICC), das trotz zahlreicher Versprechen aus der Politik nach mittlerweile acht Jahren immer noch auf ein Nachnutzungskonzept wartet.

Außerdem berücksichtigen die neuen Planungen in keiner Weise die berechtigten Lärmschutzbedenken der im Umfeld lebenden Anwohner. Hierbei sind das Olympiastadion, die Waldbühne, das Maifeld und ein neu zu errichtendes „Blau-weißes Stadion“ als Standorte für Großveranstaltungen, konzentriert auf einen relativ kleinen räumlichen Bereich, in ihrer Gesamtheit zu betrachten.

Ferner müsste für den Stadionneubau auf dem Gelände des Olympiaparks der Reitsportverein am Maifeld e.V. weichen. Auch Reitsport ist ein Teil des Breitensports, der naturbedingt einen größeren Platzbedarf hat. Schon heute ist es für Pferdesportler schwierig, im Innenstadtbereich die Sportart auszuüben, da nur sehr wenige Reitsportflächen zur Verfügung stehen. Der Reitsport im Olympiaparkgelände hat eine große Tradition, die bezogen auf den Reitsportverein am Maifeld e.V. bereits 28 Jahre zurückreicht.

Darüber hinaus findet in dem dort ansässigen Reitersportverein, als einzigem Standort nahe der City, therapeutisches Reiten im Rahmen der Inklusion statt, womit auch dem Bundesteilhabegesetz entsprochen wird. Auf eine solche Bereicherung im Olympiapark wollen und können wir nicht verzichten. Ebenso zeugt das Olympische Reiterstadion von der großen und langen Geschichte des Pferdesportes an diesem Standort.